Über fast vier Jahrzehnte wurden in der DDR Diplomtrainer an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig ausgebildet. Während sie bis 1990 nahezu ausschließlich im nationalen Leistungssportsystem arbeiteten, waren sie danach in vielen Fällen gezwungen, in anderen Ländern eine Anstellung zu suchen, um ihr Wissen und ihre leistungssportlichen Erfahrungen weiter in der Praxis von Vereinen und Verbänden einsetzen zu können. Im vorliegenden Band beschreiben 18 Trainer ihre - sehr unterschiedlichen - Erfahrungen in vielen Ländern der Welt. Zu Wort kommen erfolgreiche DDR-Trainer, deren Trainerhandschrift auch in anderen Ländern mit großen sportlichen Erfolgen verbunden ist wie zum Beispiel die beiden Radsporttrainer Heiko Salzwedel (der in Australien, Großbritannien, Dänemark und Hongkong arbeitete) und Wolfram Lindner (Schweiz und Iran) oder Schlittensportexperte Walther Jentzsch (Italien) und der Handballtrainer Paul Tiedemann (Ägypten, Österreich). Insgesamt berichten 24 Trainer aus 15 Sportarten über die leistungssportlichen Bestrebungen und Möglichkeiten in anderen Ländern, über die Erwartungen, die mit dem Engagement eines ausländischen Trainers verknüpft waren, über die Praxisnähe ihrer DHfK-Ausbildung. Daran schließen sich zwei Beiträge an, in denen rückblickend das Fernstudium an der DHfK und die Ausbildungsgänge für ausländische Sportkader (Trainer und Funktionäre) an dieser Bildungseinrichtung analysiert werden. Damit wird ein Stück Sportgeschichte der zweiten Hälfte des zurück liegenden Jahrhunderts beschrieben, das zwar im wieder vereinigten Deutschland keine direkte Fortsetzung gefunden hat, das aber wichtige Beiträge geliefert hatte, um hoch qualifizierte Trainer für das DDR-Leistungssportsystem auszubilden und den Ruf der DDR in der internationalen Sportwelt zu begründen.
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