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Neuronale Aktivierung durch Bewegungsvorstellung und Bewegungsbeobachtung im Nachwuchskader-Wasserspringen: Beschreibung und Intervention

(Neuronal activation through movement imagination and movement observation in junior squad water jumping: Description and intervention)

Diese Arbeit versuchte, den Bogen von der Theorie zur Praxis zu schlagen, um die Facetten des dazugehörigen Forschungsprojekts widerzuspiegeln. Es fand eine Erweiterung des Kenntnisstands im Bereich der EEG-Untersuchung in der Sportpsychologie statt und es wurden Empfehlungen für die Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten von Bewegungssimulationen ausgesprochen. Das Interesse an der Thematik zeigte sich bereits durch die Nachfrage bei Trainerfortbildungen der Wasserspringer, Konferenzen der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie 2012 (Pithan & Stoll, 2012b), 2015 (Pithan, Blazek, & Stoll, 2015) und 2016 (Pithan, Blazek, & Stoll, 2016), des deutschen Mapping Meetings 2015 (Pithan & Stoll, 2015b) und des europäischen Kongresses für Sportpsychologie 2015 (Pithan & Stoll, 2015a). Es lässt sich schlussfolgern, dass viele der unter Laborbedingungen mit künstlichen Bewegungen gefundenen Ergebnisse auf komplexe sportartspezifische Bewegungsabläufe, welche eine hohe Expertise voraussetzen, übertragbar zu sein scheinen. Zunächst konnten eine Grundlage und ein Untersuchungsparadigma entwickelt werden, auf welches die in dieser Arbeit beschriebenen Studien aufgebaut wurden. Besonders hervorzuheben ist bei der Pilotstudie, dass ein direkter Vergleich zwischen Bewegung, Bewegungsvorstellung und Bewegungsbeobachtung realisiert wurde. Damit konnten die Inhalte von Studien, die sich mit der Untersuchung einzelner Variablen befassten, zusammengefasst werden und die Lücke im Wissensstand, des Übergangs von der Simulation zur Bewegung, konnte ein Stück weiter geschlossen werden. Im Einzelfallvergleich konnte ein alternativer Ansatz, verschiedene Vergleichspunkte zur Untersuchung von kleinen Populationen, wie es in vielen Bereichen der Kaderathleten der Fall ist, gezeigt werden. Es stellte sich als sinnvoll heraus, Erwachsene und Nachwuchsathleten miteinander zu vergleichen, um einen ersten Einblick im Übergang vom Querschnitt zum Längsschnitt bekommen zu können. Auf diese Weise ist ebenfalls eine detaillierte Betrachtung der Aktivierungsmuster möglich gewesen, welche sich bei mehr Athleten schnell unübersichtlich gestaltet hätte. Aus der Interventionsstudie lassen sich zwar kaum Rückschlüsse über den Wirkungsgrad der Intervention ziehen, jedoch wird die Stabilität der Bewegungsrepräsentation auf neuronaler Ebene deutlich. Zum ersten Mal konnten Hinweise dafür gefunden werden, durch welche Aktivierungsmuster ein Wettkampfsprung auf neuronaler Ebene abgebildet wird. Da sich die Aktivierung von Bewegungsvorstellung und Bewegungsbeobachtung nicht identisch gestalten, sollte unbedingt ein integratives Verfahren genutzt werden, welches beide Formen der Simulation verbindet. Auf diese Weise wird auch bei der Problemstellung aus der Praxis angesetzt. Bemängelt wurde, dass die Bewegungsvorstellung vom Trainer kaum kontrollierbar/korrigierbar ist. Durch den Einbezug des Videos lässt sich der Inhalt der Simulation exakt bestimmen und die Aufgabenstellung für die Athleten besser definieren. Die Gefahr, dass sich bei Bewegungsausführung und Bewegungsvorstellung Fehler einschleichen, wird reduziert. Darüber hinaus konnte durch die Arbeit mit den Athleten ein Indikator gefunden werden, welcher für den direkten Vergleich zwischen Sprung, Imitation, Vorstellung und Beobachtung in Frage kommen kann. Durch die Untersuchung der Herzfrequenz kann die Reaktivität des autonomen Nervensystems auf die verschiedenen Bedingungen direkt miteinander verglichen werden. Es sollte weiter untersucht werden, ob der Einbezug der Herzfrequenz einen ökonomischen Weg zum praktischen Einbezug in den Trainingsalltag darstellen kann. Denn in der Sportpsychologie, insbesondere bei neurologischen Parametern, wird es immer um den Balanceakt zwischen der Grundlagenforschung zur Generierung von Wissen und den praktischen Bezug und die Anwendbarkeit für die Athleten in der Praxis gehen (Doppelmayr & Amesberger, 2012; Frenkel, Maltese, & Schankin, 2012).
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Aiheet: sukellus tekniikka aivosähkökäyrä hermo oppiminen simulointi liikkeen suunnitelma urheilupsykologia havainnointi video
Aihealueet: valmennusoppi tekniset lajit junioriurheilu yhteiskuntatieteet
Toimittajat: Philosophische Fakultät II Philologien, Kommunikations-und Musikwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Julkaistu: Halle Universität Halle 2020
Sivuja: 170
Julkaisutyypit: tutkimus (paperi)
Kieli: saksa (kieli)
Taso: kehittynyt