Bei der Analyse und dem Vergleich von Rotationsbewegungen in technisch-kompositorischen Sportarten ist die genaue Kenntnis der Winkelgeschwindigkeit von großer Wichtigkeit. In der klassischen Mechanik wird die Winkelgeschwindigkeit eines starren Körpers über die zeitliche Veränderung seines Hauptachsensystems definiert: (Hildebrand, 1997). Diese Winkelgeschwindigkeit wird im Folgenden als J bezeichnet. Hildebrand übertrug sie von starren Körpern auf Mehrkörpersysteme, wobei er den Gesamttragheitstensor des Mehrkörpersystems zugrunde legte. Bei der expliziten Berechnung wird auf eine Formel von Wittenburg (2008) zuruckgegriffen, die die Orts- und Geschwindigkeitskurven von drei festen Punkten verwendet. Eine zweite mögliche Berechnungsvorschrift basiert auf der Beziehung von Drehimpuls und Tragheitstensor. Beide Berechnungsvorschriften stimmen für starre Korper überein, für nicht starre Körper unterscheiden sie sich im Allgemeinen. Für einen dreieinhalbfachen Rückwartssalto gehockt vom 10-m-Turm, ausgeführt von einer Elitewasserspringerin, wurden die Winkelgeschwindigkeiten 3-D-videometrisch bestimmt. Dazu wurde die Bewegung mittels zweier zeitsynchroner Kameras anhand von 22 Korperpunkten digitalisiert und dann automatisiert kinematisch ausgewertet. Bei dieser Bewegung werden die zu den Breiten- und Tiefenachsen gehorigen Komponenten ƒ1 und ƒ3 mit beiden Methoden annähernd gleich ermittelt. Die großen Abweichungen werden durch numerische Singularitäten bei ƒ3 hervorgerufen, welche in der Realität nicht auftreten.
© Copyright 2018 Technologien im Leistungssport 3: Tagungsband zur 19. Frühjahrsschule am 14./15. Mai 2018 in Leipzig. Julkaistu Tekijä Meyer & Meyer. Kaikki oikeudet pidätetään. / Kääntänyt https://www.DeepL.com/Translator