Die Entwicklung sportlicher Spitzenleistungen und deren Manipulation mittels Doping ist insbesondere in den letzten vier Jahrzehnten ein oft und sehr kontrovers diskutiertes Thema. Mit dem vorgelegten Buch werden primär die Entwicklungen in der Bundesrepublik Deutschland (allerdings auf dem Hintergrund des Dopingmissbrauchs im internationalen Leistungssport im gleichen Zeitraum) beschrieben und auf ihre Auswirkungen hinsichtlich der Leistungsentwicklung untersucht. Dazu wird auch das Handeln (bzw. das Ausbleiben von Handlungen) von Verantwortlichen auf unterschiedlichen organisatorischen Ebenen (Sportverband, Verein) analysiert, werden sportpolitische Entwicklungen mit in die Untersuchung einbezogen, und die Autoren gehen auf verschiedene medizinische Probleme im Zusammenhang mit der Einnahme von Dopingpräparaten ein. Ihr besonderes Augenmerk gilt den Sportarten Schwimmen, Leichtathletik und Gewichtheben. Anhand von Interviews mit 40 Zeitzeugen wird ein Bild der Situation im Leistungssport der Bundesrepublik Deutschland und der DDR in den 70er und 80er Jahren gezeichnet, das durch eine Vielzahl graphischer Abbildungen und Tabellen zur nationalen und internationalen Leistungsentwicklung in den genannten drei meßbaren Sportarten unterlegt wird. Entstanden ist ein differenziertes Bild, das gesamtgesellschaftliche Entwicklungen und Entwicklungsbedingungen in den beiden deutschen Staaten einbezieht, das aber auch belegt, dass Doping im Spitzensport kein auf die DDR begrenztes Problem ist, sondern auch die Bundesrepublik (und darüber hinaus den internationalen Spitzensport insgesamt) erfasst hatte. Interessant ist das Buch ebenfalls als Dokumentation der Dopingbekämpfung in der Bundesrepublik Deutschland.
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