Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) ist mit weit über 10.000 Mitgliedern die Fachorganisation, die für die systematische sportmedizinische Forschung und sportärztliche Praxis Verantwortung trägt. Angesichts des Umfangs sportlicher Aktivitäten der Gesamtbevölkerung in allen Altersklassen vom Kleinkinderschwimmen bis zum Seniorensport, den sich immer stärker entwickelnden bzw. ausdifferenzierenden Leistungsklassen vom Gesundheits- und Freizeitsport bis hin zum Nachwuchsleistungs- und Hochleistungssport, aber auch Konsequenzen des gesellschaftlichen Wandels wie Bewegungsarmut in allen Altersklassen besitzt die sportmedizinische Forschung, Lehre und Betreuung einen außerordentlich hohen Stellenwert. Um den sich daraus ergebenden Aufgaben in vollem Umfang gerecht werden zu können, kommt der Ausbildung und kontinuierlichen Weiterbildung von Sportmedizinern sowie von Allgemeinmedizinern in der Wissenschaftsdisziplin Sportmedizin eine hohe Bedeutung zu. Dabei geht es sowohl um die Vermittlung von aktuellem Wissen zur Sportphysiologie und Leistungsmedizin, aber auch zur klinischen und angewandten Sportmedizin. Während es zu den ersten Bereichen bereits sehr fundierte Lehrbücher gibt, waren in der angewandten Sportmedizin über Jahre Defizite zu konstatieren. Gleichzeitig war aber ein zunehmender Wandel hin zur Akzeptanz der Sportmedizin als einer Wissenschaftsdisziplin innerhalb des Medizinstudiums und der ärztlichen Zusatzweiterbildung festzustellen. Die sich daraus ergebende Notwendigkeit, sehr gut fundierte Ausbildungs- und Lehrmaterialien anzubieten, unterstützte die Erarbeitung dieses Lehrbuchs. Das grundlegende Ziel des Buchs ist die Vermittlung von Wissen, um Sportler, Trainer, Lehrer, Patienten und andere am Sport Interessierte medizinisch beraten und behandeln zu können. Dieser breit gefasste Bearbeitungsansatz führte zur Entwicklung eines lexikalischen Lehrbuchs, das sich einer sehr großen Vielfalt von sportmedizinischen Themen zuwendet, diskutiert und Grundlagenwissen vermittelt: - biologische Grundlagen der Sportmedizin, darunter der Energiestoffwechsel und eine allgemeine medizinische Trainingslehre, - sportmedizinische Untersuchungsverfahren aus der internistischen und orthopädischen Berufspraxis, aber auch zur Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung, - sportmedizinische Aspekte der Organsysteme wie Herz-Kreislauf, Atmung, Blut und Immunsystem, Muskulatur oder Nervensystem und das hormonelle System, - sportorthopädische Aspekte des Stütz- und Bewegungsapparats mit den Therapie- und Rehabilitationsverfahren, den Beschwerden und Krankheitsbildern der verschiedenen Körperregionen - Kopf, Hals, Wirbelsäule, Rumpf, obere und untere Extremitäten, - Prävention und Rehabilitation spezieller Erkrankungen wie Infektionen, Tumorerkrankungen, das metabolische Syndrom, Atherosklerose oder internistische und orthopädische Themen des Behindertensports, - Ernährung, Substitution und Doping mit der Diskussion der Bedeutung zum Beispiel von Makronährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und des Wasser- und Elektrolythaushalts sowie einem eigenständigen Beitrag zu Dopingfragen (Definition, Wirkstoffe, Kontrollverfahren). Hier wurde auch in der Überarbeitung besonders umfassend recherchiert und präsentiert, um den aktuellen Sachstand (WADA-Richtlinien) entsprechen zu können. - Spezielle Umweltbedingungen wie Sport unter Hitze- bzw. Kältebedingungen, in der Höhe oder unter Hypoxiebedingungen sowie Besonderheiten des Tauchsports, - Lebensalter und Geschlecht mit der Darstellung sportmedizinischer Aspekte des Kinder- und Jugendsports, des Frauensports und Alterssport. In einem abschließenden Kapitel werden zusammengefasst die Strukturen und Arbeitsweisen der Organisationen des Sports und der Sportmedizin in Deutschland vorgestellt, die Bedeutung in der täglichen Arbeit eines Allgemein- oder Sportmediziners erlangen können. Das Autorenteam verfolgte nicht das Ziel, ein all umfassendes Sammelwerk für alle nur vorstellbaren sportmedizinischen Situationen und Probleme in allen Alters- und Leistungsklassen, bei jeglicher sportlicher Betätigung in allen Sportarten vorzulegen. Inhaltlich ist erfolgreich dem Ansatz nachgegangen worden, das Grundwissen eines Sportmediziners zusammenzutragen (und somit auch zu beschreiben bzw. zu definieren). Da sich das Buch an der Approbationsordnung orientiert, wurden inhaltlich bewusst Schwerpunkte in der Prävention und Rehabilitation gesetzt. Für den auf eine bestimmte Sportart orientierten Sportmediziner soll dieses Buch deshalb "nur" einen Referenzrahmen bieten, über den hinaus weiteres Wissen und Erfahrungen für die erfolgreiche Tätigkeit zum Beispiel für eine Fußball- oder Handballmannschaft, für einen Tischtennisspieler oder Schwimmer notwendig sind, die anderweitig erworben werden müssen.
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