Schwimmsport ist nicht gleich Schwimmen, jedenfalls nicht immer. Der Deutsche Schwimm-Verband ist nämlich nicht nur für das traditionelle Schwimmen in den vier verschiedenen Lagen Schmetterlings-, Rücken-, Brust- und Freistilschwimmen zuständig, sondern er verfügt auch über die drei anderen Sparten Wasserball, Wasserspringen und Synchronschwimmen. Auch wenn damit sowohl Schnellkraft orientierte und Ausdauer orientierte Disziplinen mit technischen Disziplinen und einer Spielsportart unter einem Dach vereint sind, gibt es zwischen ihnen aus der Sicht des Trainings, der Trainingsmethodik und der Trainingswissenschaft Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Die sportliche Technik gehört in allen vier Sportarten zu den Leistungsfaktoren, die einen wesentlichen Einfluss auf das sportliche Ergebnis ausüben. Natürlich gibt es weitere Leistungsfaktoren wie zum Beispiel die Ausdauerfähigkeit in vielen Schwimmdisziplinen oder die Spielfähigkeit im Wasserball, die, da sie eine entscheidende Auswirkung auf die sportlichen Ergebnisse haben können, im Training schwerpunktmäßig entwickelt werden, die sportliche Technik steht aber auch zu diesen anderen Faktoren in einem sehr engen Verhältnis. Man denke nur daran, dass sie auch in der Endphase eines 1500-m-Freistilwettkampfs, das bedeutet in einem bereits ermüdeten körperlichen Zustand des Schwimmers, korrekt und effektiv eingesetzt werden müssen, um erfolgreich zu sein. Andererseits muss im Wasserball die Technik so stabil und variabel sein, dass sie auch im körperlichen Kontakt mit einem Gegenspieler erfolgreich eingesetzt werden kann. Angesichts dieser nur exemplarisch angedeuteten hohen Bedeutung der sportlichen Technik kommt ihrer sportartspezifischen Erlernung, Festigung und Perfektionierung eine herausragende Bedeutung zu. Dieser entspricht der hier in der 2. Auflage vorgestellte Lehrplan Schwimmsport mit dem inhaltlichen Schwerpunkt der sportlichen Technik. Dabei beginnen die Autoren ihren Exkurs in die Schwimmtechnik sogar noch zeitiger, ist doch die Technik auch für das Verständnis der Gesetze wichtig, die im Zusammenhang mit dem Aufenthalt des Menschen im Wasser wirken (zum Beispiel hinsichtlich Auf- und Vortrieb, hinsichtlich der Strömungskräfte oder für Antriebskonzepte im Wasser). Davon ausgehend beschreiben die Autoren die unterschiedlichen Techniken, immer in einem sehr engen Kontext mit den gültigen nationalen Wettkampfregeln und -bestimmungen. Dabei werden verschiedene Techniken vorgestellt, die für regelkonforme Bewegungen im Wasser eingesetzt werden können, oder die zu früheren Zeitpunkten dafür genutzt wurden. Gleiches gilt für die Startphase und die Wenden im Schwimmen. In abgewandelter Form wird dieses Präsentationsraster auch für die drei anderen Sparten genutzt, wobei hier Ball- und Körpertechniken im Wasserball, die nacheinander ablaufenden Phasen eines Wassersprungs (Absprung, Einnehmen der Ausführungshaltung, Ausführungshaltung, Strecken und Öffnen des Körpers, Aussteuern der Körperhaltung eine Einnehmen der Eintauchhaltung und das Eintauchen selbst im Wasserspringen sowie die unterschiedlichen Formen des Paddelns mit flacher, gebeugter, überstreckter Handhaltung, die verschiedenen Paddelformen in Rücken- und Bauchlage sowie das Wassertreten vorgestellt werden. Die einzelnen Elemente werden (foto)grafisch so präsentiert, dass die entscheidenden Momente der Bewegungsausführung detailliert zu erkennen sind, damit ihre korrekte Ausführung immer wieder zum Gegenstand des schulsportlichen oder Vereinstrainings werden kann. Dazu dient auch die genaue verbale Beschreibung des Bewegungsablaufs. Hier wird auf die technische Ausführung, auf die zeitliche Koordination von Teilbewegungen innerhalb eines Gesamtbewegungsablaufs, auf eine korrekte Atmung innerhalb der Bewegungsausführung Bezug genommen. In Tabellenform werden die Funktionen der technischen Elemente der Bewegung analysiert und verdeutlicht. Damit ist für alle vier Sparten ein Nachschlagewerk für TraineriInnen, ÜbungsleiterInnen und LehrerInnen entstanden, das dazu beitragen wird, ein einheitliche(re)s Verständnis von einer korrekten und effektiven sportlichen Technik im Schwimmen, Wasserspringen, Synchronschwimmen und Wasserball zu entwickeln und umzusetzen.
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