Gesundheit im Spitzensport. Eine sozialwissenschaftliche Analyse

Gerade wird in den Medien über den "Knöchel der Nation" debattiert und die sportlichen Konsequenzen für eine Nationalmannschaft, da dieser die Teilnahme eines der besten deutschen Fußballspieler an der aktuellen Weltmeisterschaft verhindert - er ist bzw. wurde nämlich im Wettkampf verletzt, braucht jetzt Ruhe, um sich dann wieder dem leistungssportlichen Trainings- und Wettkampfbetrieb stellen zu können. Verletzungen und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen sind eine Begleiterscheinung des Leistungssports seit es ihn gibt. Da sich die Sportlerinnen und Sportler in Grenzbereichen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit und sich ihr Körper damit in den Grenzbereichen der Belastbarkeit bewegen, in vielen Sportarten (wenn auch sehr sportartspezifisch) durch das Regelwerk zwar versucht wird, die Verletzungsgefahr einzuschränken und Sanktionen zu verhängen, falls Verletzungen und Schäden durch nicht regelkonformes Verhalten passieren, so sind diese gesundheitlichen Probleme doch nicht auszuschließen. Für die Leistungsportlerinnen und -sportler stellt ihre Gesundheit eine wesentliche Voraussetzung dar, um die Spitzenleistungen überhaupt bringen zu können, gleichzeitig setzen sie diese Gesundheit im Training und Wettkampf immer wieder aufs Spiel, gehen nicht immer kalkulierbare Risiken ein, sind nicht selten am Rand ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit. Was treibt Sportlerinnen und Sportler an, sich so zu verhalten? Weshalb gibt es eine Akzeptanz von Verletzungen, Schäden, Schmerzen und Krankheiten im Zusammenhang mit dem Leistungssport? Weshalb führen bekannte medizinische Probleme nicht immer umgehend bzw. rechtzeitig zu Konsequenzen, um dem Körper die notwendige Therapie oder Ruhe zu geben? Welche Rolle spielen das sportliche und das mediale Umeld gerade im Spitzensport in diesem Zusammenhang? Mit diesen und ähnlichen Fragen haben sich die Autoren befasst und für die Bearbeitung des Themenfelds zwei sehr unterschiedliche Sportarten gewählt - Leichtathletik und Handball. Sie wurden ausgewählt, da einerseits eine idealtypische Mannschaftssportart mit einem ausgeprägten Wettkampfsystem, einem hohen Grad an Professionalität im Hochleistungsbereich und mit einem hohen Verletzungs- und Ausfallrisiko vertreten sein sollte. Andererseits sollte auch eine typische Individualsportart mit recht loser Vereinsbindung, aber einer hohen Relevanz der Kaderstrukturen und einer Konzentration im Wettkampfgeschehen mit wenigen Hauptwettkämpfen pro Saison und einem zeitlich damit auch zunehmendem Verletzungsgeschehen in deren Umfeld repräsentiert sein. Im Handball wurden Spielerinnen und Spieler der 1. und 2. Bundesliga (und deren Trainer) einbezogen und in der Leichtathletik Athleten (und deren Trainer) der Kaderbereiche D/C bis A. Es wurden sowohl qualitative Fragebogenerhebungen als auch qualitative Interviewstudien durchgeführt. Im Ergebnis konnten erstmalig in diesem Umfang und dieser Detailliertheit Ergebnisse - zum Ausmaß gesundheitlicher Probleme im Spitzensport, - zum Gesundheitsverhalten von Spitzenathleten und zum Umgang mit gesundheitlichen Problemen in spitzensportlichen Interaktionssystemen, - zu gesundheitsbezogenen Organisationsstrukturen im Spitzensport und - zu kognitiven Strukturen mit Gesundheitsbezug vorgelegt werden. Daraus konnten Hinweise und Vorschläge für die Gestaltung eines notwendigen und wirkungsvollen Gesundheitsmanagements im Spitzensport abgeleitet werden.
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Aiheet: terveys vamma sairaus vahinko huippu-urheilu huippu-urheilu neuvonta organisaatio käyttäytyminen urheilusosiologia
Aihealueet: biologiset ja lääketieteelliset tieteet yhteiskuntatieteet
Julkaistu: Schorndorf Hofmann Verlag 2010
Painos: Schorndorf: Hofmann, 2010.- 445 S.
Sarja: Reihe Sportsoziologie
Sivuja: 445
Julkaisutyypit: kirja
Kieli: saksa (kieli)
Taso: kehittynyt