Ein wirksamer Schutz vor Infektionen ist vor allem für Leistungssportler von besonderer Bedeutung, um eine optimale Trainings- und Wettkampfsaison ohne langanhaltende Zwangspausen aufgrund von Erkrankungen bestreiten zu können. Gleichzeitig sind Athleten einer Vielzahl interner und externer Stressoren ausgesetzt, welche die Immunabwehr temporär oder dauerhaft schwächen können. Das Immunsystem reagiert sensibel auf Belastung und Training, und demnach können Phasen intensiven Trainings ohne vollständige Regeneration zu einer transienten Immunsuppression führen. Zusätzlich sind Leistungssportler vielen weiteren Herausforderungen ausgesetzt, wie beispielsweise Energiemangelzuständen, oxidativem Stress, psychologischen Belastungen, unregelmäßigem Schlaf, gegebenenfalls langen Reisen oder einer Kombination dieser Einzelstressoren. Eine besondere Belastung stellen dabei Trainingseinheiten oder Wettkämpfe unter speziellen Umweltbedingungen dar, die das Immunsystem zusätzlich schwächen können, sowie hygienische Verhältnisse in Mannschaftssportarten, in denen sich Infekte rasch ausbreiten können. Diese Übersichtsarbeit fasst spezifische Empfehlungen zusammen, die dem Leistungssportler ein besseres Management der Aufrechterhaltung der Immunfunktion und Reduktion von Infektionsrisiken ermöglichen. Dazu gehören die Einhaltung adäquater Trainingslasten und Regenerationsmaßnahmen, spezifische Ernährungsstrategien, Möglichkeiten der Stressprävention, Kernaspekte einer wirksamen Schlafhygiene, Impfempfehlungen sowie Hinweise für das Training unter Bedingungen wie Höhe, Kälte und Hitze. Schlussfolgernd wird festgestellt, dass zentrale Verhaltensweisen zum Schutz vor Infektionen früh in der Ausbildung von Athleten und Trainern implementiert werden sollten, so dass bereits junge Sportler ein professionelles Management zur Vermeidung von bakteriellen und viralen Infekten entwickeln.
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